Titicaca-Zug & Cerro Chirripó

Hi Leute!

Ich sitze gerade im Titicaca-Zug, welcher von Cusco nach Puno fährt, und lasse die wunderschöne Landschaft der Anden gemächlich an mir vorbeiziehen.

Die letzten zwei Wochen habe ich, bis auf einen kleinen Abstecher in das Amazonas-Gebiet, hauptsächlich in Cusco verbracht. Und ich bereue keine Sekunde davon. Die ehemalige Inka-Hauptstadt bietet alles was ich mir wünschen könnte. Wunderbares Essen, eine turbulente, aber nicht zu anstrengende Altstadt und unzählige Wanderwege in atemberaubender Natur. Günstig ist es auch noch, wenn man sich übers Ohr hauen lässt. Von Machu Picchu und dem Salkantay Trail ganz zu schweigen. Aber davon erzähle ich vielleicht ein andermal.

Die Tage hier in Peru ziehen rasend schnell vorbei. Ich komme nicht dazu mich groß zu entspannen oder gar etwas für den Blog zu schreiben, da es immer etwas zu tun gibt.
Eigentlich wollte ich euch ausführlich von meiner feuchtfröhlichen Wanderung auf den Cerro Chirripó in Costa Rica erzählen, doch das ist nun schon wieder so lange her, das ich mich kurz fasse.

Cerro Chirripó

Mit seinen 3820m ist der Cerro Chirripó der höchste Berg in Costa Rica und es ist erstaunlich schwierig eine Genehmigung für seine Besteigung zu ergattern. Oft sind sie schon Monate vorher vergriffen.
Aber ich hatte Glück. Kurz vor meinem Flug nach Peru gab es noch genau 2 Tickets.

Los geht es 7 Uhr morgens in 1500m Höhe auf einem schmalen Pfad der sich Serpentinen-artig den Berg hochwindet.
Mein Ziel an diesem Tag ist es, bis zum Basislager zu laufen, dort Pause zu machen, dann Nachmittags den Gipfel zu besteigen und wieder zurück zum Lager zu wandern um dort die Nacht zu verbringen. Insgesamt muss ich etwa 24 km und 2300 Höhenmeter überwinden.


Das klingt hart und genauso ist es auch. Es geht eigentlich die ganze Zeit nur bergauf.
Gegen 10 Uhr hab ich die ersten 8 km geschafft und mache Pause an einer kleinen Zwischenstation. Bis auf die nervigen Fliegen ist alles super.
Doch dann kommt der eigentliche Gegner. Regen…

Und er kommt um zu bleiben. Die nächsten Stunden stapfe ich nicht mehr ganz so gut gelaunt weiter den Berg hinauf. Nach und nach wird alles nass. Gegen 13 Uhr erreiche ich endlich das Basislager und mache eine Stunde Pause.

Die meisten Leute hier sind Einheimische und sie scheinen keine Intention zu hegen in dem Regen den Nationalpark zu erkunden. Aber ich will auf den Gipfel. Ich bin schon halb aus der Tür hinaus als ein Ranger mich aufhält und mir auf spanisch erzählt das es keine gute Idee ist in dem Regen den Gipfel zu besteigen und wenn ich es dennoch tue, dann auf eigene Gefahr.

Das hält mich natürlich nicht ab und so laufe ich los. Von der Landschaft sehe ich recht wenig da alles wolkenverhangen ist. Der Regen prasselt unaufhörlich auf mich herab und verwandelt die Wanderwege in kleine Bäche. Springend und hüpfend bewege ich mich vorwärts. Eigentlich überflüssig da auch das innere meiner Schuhe komplett nass ist.
Nach gut zweieinhalb Stunden anstrengender Wanderung und einer Klettereinlage auf den letzten 100 Höhenmetern erreiche ich endlich den Gipfel. Auf dem gesamten Weg bin ich keiner Menschenseele begegnet.

Nach den obligatorischen Fotos wage ich mich an den Abstieg und erreiche schließlich kurz vor 18 Uhr, pünktlich zum Abendessen das Basislager. Komplett durchnässt, leicht frierend aber zufrieden!

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