Es ist klamm im Zelt. Der nächtlich Sturm und Regenguss haben ihre Spuren hinterlassen aber glücklicherweise keine dauerhaften Schäden verursacht. Ich ziehe mich warm an und stehe auf. Über dem See liegt tiefsitzender Nebel der die Welt in ein monotones Grau taucht. Ein leichter Wind weht, die Bäume rascheln, ansonsten ist es vollkommen ruhig und friedlich. Nach einem kleinen Snack brechen wir auf. Wir folgen dem Weg Richtung Wald, den wir nach unserer Umkehraktion gestern, nun zum dritten mal laufen. Nach einem Kilometer biegt der Weg nach rechts, den Berg hinauf, ab und wir verlassen Loch Laggan. Das folgende Waldstück ist von Kreuzungen durchzogen. An jeder müssen wir anhalten, den Reiseführer und das GPS befragen, um uns zu orientieren. Der Wanderweg verläuft in Bögen und teilweise wieder in die entgegengesetzte Richtung, ziemlich konfus das alles. Am Wegesrand stehen lila blühende Rhododendron-Büsche (das sagen zumindest der Reiseführer und Konrad, ich hab ja keine Ahnung von Pflanzen). Auf dem „Gipfel“, auf einer von zwei Holzbrücken, machen wir unsere erste Rast an diesem Tag. Es gibt Brot, Käse, Salami, Nüsse und viel Trockenobst. An die folgende Strecke erinnere ich mich nur noch sehr sehr dunkel. Es geht wieder abwärts, zurück zum anderen Ende von Loch Laggan. Irgendwann müssen wir noch unsere Zelte getrocknet haben und ich kann mich auch noch an eine weitere Brücke erinnern auf der wir kurz halt gemacht haben (da waren zwei Fliegenfischer im Fluss).
Nach neun Kilometern erreichen wir Feagour, eine kleine Siedlung von zehn Häusern und unser erstes Zwischenziel. Wir hoffen das es hier eine Kneipe gibt. Zum einen um unseren kärglichen Wasservorrat wieder aufzufüllen und zum anderen hätten wir nichts gegen einen Kaffee. Leider wird unser Wunsch nicht erfüllt. Stattdessen finden wir einen stämmigen, kahlköpfigen Mann mittleren Alters der gerade seinen Oldtimer aufmotzt. Wir fragen ob er uns helfen kann und mit seinem starken schottischen Akzent schickt er uns zum Garten seines Nachbarn (der nicht da ist) und zeigt uns einen riesigen Wassertank an dem wir uns bedienen dürfen. Wir bedanken uns, unterhalten uns noch kurz über den East Highland Way und ziehen dann weiter.
Wir passieren die A86 und betreten die Black Woods. Ein größtenteils unberührter Wald umgibt uns. Was für ein angenehmer Kontrast im Vergleich zu den letzten zwanzig Kilometern. Ein hübscher Wanderweg führt stetig bergauf so das wir bald ins schwitzen kommen und uns unserer Klamotten entledigen. Laut Reiseführer gibt es einen Alternativweg der zu einem alten Fort führt. Leider müssten wir den dazugehören Berg erklimmen. Wir diskutieren das es eigentlich keinen Sinn macht mit schweren Rucksäcken zu wandern, wenn man dann die ganzen Attraktionen links liegen lassen muss. Naja, der Weg ist schön und als sich der Wald lichtet werden wir auch mit einer wunderbaren Aussicht belohnt, halt nur ohne Ruine. Der Weg wird wieder breiter und nach einer weiteren halben Stunde passieren wir den Spey Damm und kommen auf eine asphaltierte Straße. Am Horizont erspähen wir unser heutiges Tagesziel Laggan (das Dorf, nicht das Loch). Links und rechts vom Straßenrand befinden sich nun wieder Weiden mit Schafen und Pferden. Ab und zu kommt uns ein Auto entgegen und wie in Schottland üblich, wird jedes mal gegrüßt.
In Laggan angekommen suchen wir nach einer Unterkunft. Nach drei Tagen im Zelt freuen wir uns riesig auf ein richtiges Bett. Wir müssen feststellen das es nur ein einziges Lodge gibt und die wollen 45 Pfund haben. Wir zögern trotzdem nicht lange und schlagen zu (auch wenn unser Höchstpreis eigentlich bei 40 Pfund lag). Unser Zimmer ist top. Es ist sehr sauber, wir haben zwei Betten, einen flauschiger Teppich, ein super modernes Badezimmer und diverse Warmgetränke. Ich lass alles stehen und liegen und stell mich ne halbe Stunde unter die Dusche und dreh auf extra heiß. Sehr sehr geil!!!! Frisch geduscht und mit sauberen Wechselklamotten bin ich einfach nur glücklich. In solchen Momenten merkt man erst mal wieder in was für einem Luxus man doch jeden Tag lebt. Ich weiß jetzt noch wie ich mich gefreut habe diese Nacht in einem richtigen Bett zu pennen. Wunderbar.
Zum Abendbrot kochen wir uns Reis mit Gemüsebouillon und klein geschnittenem Schinken. Es ist etwas zu salzig aber der Hunger treibt es rein. Danach erkunden wir noch kurz durchs Dorf und gehen, als es dunkel wird, zurück aufs Zimmer. Draußen ist es ziemlich kalt geworden. Die Gastwirtin meint es wird diese Nacht um die 6 Grad und auch die morgige Nacht soll ähnlich kalt werden. Aber was kümmert uns morgen wenn wir heute in einem Bett schlafen können?? In das verziehen wir uns dann auch zügig, reden, lesen, und surfen noch ein wenig und schlafen schließlich zufrieden ein.
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