Schottland – Teil 1

Hi Leute, wie im vorherigen Post schon kundgetan, hier der erste Teil vom Schottland Bericht. Es ist immer mehr Text geworden, naja irgendwer wirds schon lesen. Zusammen mit Konrad ging es zehn Tage in den eisigen Norden Großbritanniens. Als Wandertour hatten wir uns den East Highland Way herausgepickt. Einen sieben Tagesmarsch durch die schottischen Highlands. Von Fort Williams nach Aviemore. Die Strecke gibts erst seit 2007 und ist größtenteils unmarkiert, Abenteuer und verlaufen waren also garantiert :).

Tag 1 – Anreise
Los gehts um 9:20 Uhr von Jena Paradies mit dem Zug Richtung Berlin Schönefeld. Für mich zwar recht früh, aber deutlich entspannter als die meisten anderen Flugreisen vorher. Die gesamte Anreise verläuft recht reibungslos und ohne größere Vorkommnisse. Von Berlin gehts nach Glasgow und von dort mit dem Bus weiter nach Fort Williams. Den Bus verpassen wir fast, da wir ein wenig zu lange in der Shopping-Mall nebenan essen. Ein kurzer Sprint zum Busbahnhof, mit 13 Kilogramm auf dem Rücken, ist dann aber auch das anstrengendste was wir an diesem Tag zu bewältigen haben. Während der Fahrt können wir die saftig grünen Berge und die dunklen Seen des schottischen Hochlands bewundern. Getrübt wird die Vorfreude nur durch ein großes, neben dem Highway platziertes Warnschild: „Forecast: Heavy Rain“. Abends im Pub dann gleich noch einmal. Auf dem Fernseher läuft eine Sondersendung zum kommenden Unwetter. Schnell ein Bier geholt und sich außer Reichweite der unheilvoll aussehenden Satellitenanimation gesetzt. Mit dem Regen müssen wir uns erst am nächsten Tag rumplagen, für diese Nacht gibts nochmal ein warmes und trockenes Bett im Fassfern Guest House.

Tag 2 – Regen?
Nach einem derben schottischen Frühstück (Schinken, Würste, Bohnen, Rührei und Toast – richtig schön fettig :)) gehts zum einkaufen. Zwei Gaspatronen, drei Liter Wasser und einen Fleece Pulli für mich, weil ich meinen in Jena vergessen hab. Das restliche Essen für die nächsten sieben Tage hatten wir schon in Deutschland eingekauft. Bei den schottischen Preisen eine sehr gute Entscheidung. Kaum verlassen wir den Supermarkt beginnt es zu tröpfeln. Äußerst pünktlich, kann man nix sagen. Wasserdicht verpackt mit Regenjacke und Regenhose laufen wir los. Unser erstes Ziel ist eine alte Burgruine am Stadtrand von Fort Williams. Auf dem Weg dahin passieren wir kleine Stadthäuschen die im Vorgarten mit Kieselsteinen zugeschüttet sind. Mit grauem Himmel im Hintergrund und Dauerregen gibt das ein ziemlich deprimierendes Bild ab. Die Stimmung ist trotzdem gut, sind ja gerade erst losgelaufen und noch voller Tatendrang. Nach rund einem Kilometer sind wir auch schon an der ehemaligen Burg. Wir setzen die Rucksäcke ab und sehen uns um. Ganz hübsch und ziemlich gut erhalten das Ding. Ahja, einer der Türme wurde als Klo missbraucht… widerlich. Der kleine Umweg hat sich gelohnt, wir schießen noch ein paar Fotos und brechen zügig wieder auf.

Zurück gehts auf die Hauptstraße der wir bis zur Alcan Aluminium Schmelzanlage folgen. Von dort aus, könnte man sagen, beginnt der eigentliche East Highland Way. Wir folgen einer Schotterpiste die durch einen aufgeforsteten Wald führt. Der Weg ist nicht sonderlich schön, dafür einfach zu laufen und allemal besser als die A82 die man noch vom weitem hört. Nach rund zwei Kilometern passieren wir eine hübsche Holzbrücke auf der wir kurz halten, was trinken, und zum ersten mal die nervigen Midges zu spüren bekommen. Später mehr zu den Viechtern. Die Schotterpiste hört auf und es geht auf einem Waldweg weiter. Durch den Regen zwar ein wenig matschig aber sehr angenehm zu laufen. Der Himmel klart nun immer weiter auf und die Sonne lässt sich ab und zu blicken. Von wegen heavy rain, eher Aprilwetter. Gegen dreizehn Uhr finden wir einen Holztisch am Wegesrand und beschließen kurzerhand Mittag zu essen. Es gibt einzeln abgepacktes Vollkornbrot mit Käse und Studentenfutter zum Nachtisch. Die ersten paar Midges stören uns noch nicht weiter, aber nach fünf Minuten umkreist uns ein halber Schwarm und wir fliehen zurück auf den Wanderweg. Landschaftlich ändert sich nun nichts mehr. Wir folgen dem Weg, der sich zwischenzeitlich wieder in eine Schotterpiste verwandelt hat, passieren noch einen Lift mit dazugehöriger Downhill-Mountainbike-Stecke und gelangen schließlich, nach 18 Kilometern, an unser Tagesziel Spean Bridge.

Das kleine Dörfchen bietet einen Supermarkt und ein Bahnhofsrestaurant. In diesem lassen wir uns nieder, trinken Kaffee und essen leckeren Kuchen. Anschließend gehts an die Zeltplatzsuche. Relativ zügig, etwa fünfhundert Meter hinter Spean Bridge entdecken wir eine kleine, ebenerdige Lichtung direkt am Wegesrand. Vor dem Aufbau warten wir noch ein paar Minuten ab um die Midges-Lage zu checken. Ein paar schwirren rum, ansonsten siehts gut aus. Kaum ist der Rucksack ausgepackt und das Innenzelt aufgebaut gehts los. Als ob sie drauf gewartet hätten das wir uns hier niederlassen. Ich kann schwer sagen wie viele Fliegen uns umkreisen, hundert, zweihundert? So viele zumindest das wir immer hektischer werden. Die Viechter stechen nicht nur, sie fliegen einem auch ständig in die Augen, in die Ohren, in die Nase und in den Mund. Drecksviechter. Erschlagen bringt nix, da für jedes Vieh fünf neue spawnen. Nach ein paar Minuten ist alles aufgebaut und verstaut und wir machen uns so schnell wie möglich vom Acker.

Mit Gaskocher, Kochzeug und Tütensuppe bewaffnet gehts zurück in die Stadt. Auf einem Spielplatz lassen wir uns nieder und köcheln ein leckeres Pilzsüppchen. Auch dort gibts natürlich Midges… nicht zum aushalten, wie machen die Schotten das? Die können doch gar nicht vor die Tür gehen ohne angefallen zu werden.
Am Ende des Tages stürmen wir so schnell wie möglich in unsere Zelte. Innenzeltreißverschluß aufreißen, reinlegen und zuziehen, geschafft… Einen Vorteil haben die Viechter gegenüber Mücken, sie summen nicht und somit kann man trotz Belagerung ganz gut schlafen.

Tag 3 – Midges
Der Morgen geht genauso los wie der Abend aufgehört hat. Ein Schwarm Midges belagert die Zelte und lässt uns nur die Möglichkeit in Rekordtempo alles einzupacken. Da es geregnet hat und die Außenzelte nass sind, schnüren wir diese außen an die Rucksäcke dran und ziehen so schnell wie möglich weiter. Nach einem guten Kilometer finden wir auf einer Anhöhe, umgeben von gerodeter Waldfläche einen kleinen Schotterparkplatz. Die Sonne scheint und wir entschließen uns die Zelte zu trocknen und zu Frühstücken. Die Midges scheinen die Sonne nicht sonderlich zu mögen so das wir recht ungestört verweilen können. Leider reicht unser Wasservorat nicht mehr für einen Kaffee, die Suppe am Vortag hat das meiste aufgebraucht und wir haben vergessen es nachzufüllen. Ohne Koffein aber gut gelaunt brechen wir wieder auf. Das Wetter ist richtig schön und die Landschaft wird auch immer besser. Wir wandern jetzt durch Farmland. Sehen Kühe, Ziegen und eine Menge Schafe die entspannt auf den von Steinmauern umrandeten Weiden vor sich hin grasen. Ab und zu passieren wir die dazugehörigen Bauernhöfe und entdecken Ruinen von ehemaligen Höfen. Andere Menschen sehen wir nicht. Keine Bauern und keine weiteren Wanderer. Gegen Mittag legen wir eine zweite kurze Rast am Wegesrand ein und essen ein paar Trockenfrüchte.

Unser nächstes Zwischenziel ist Achluachrach. Laut Reiseführer soll es dort ein Restaurant geben und wir freuen uns schon diebisch auf den Kaffee am Nachmittag. Doch erst einmal müssen wir die Rucksäcke auch bis dahin schleppen. Ich fühle mich irgendwie schlapp, ohne genau zu wissen warum. Ich vermute die Suppe vom Vortag hat die Energiereserven nicht vollständig aufgefüllt. Auch die Rückenmuskeln verspannen zunehmend. Alles nicht weiter tragisch, nur nervig. Sonst gibt es keinen Grund zu meckern. Das Wetter hält und die Landschaft ist im Vergleich zum gestrigen Tag abwechslungsreich und wunderschön. Neben Höfen, Weiden und Ruinen ist das Land von einer Vielzahl kleiner Flüsse durchzogen über die rustikale Holzbrücken führen. Wir laufen durch winzige Wälder deren moosbedeckten, urigen Bäume der Abholzung entgangen sind und die seit Jahrhunderten stehen müssen. Ein Landschaftsarchitekt hätte es nicht besser hinbekommen. Nach vier Stunden, unterbrochen durch mehrere Pausen, erreichen wir schließlich Achluachrach. Auf einer Anhöhe, direkt an der Straße und etwas Abseits unserer Route befindet sich das Best Western Hotel mit Restaurant. Wir beschließen neben dem obligatorischem Kaffee noch was richtiges zu essen. Es ist zwar teuer aber auch ziemlich lecker. Neben dem Wi-Fi können auch wir die Örtlichkeiten benutzen und unseren arg zu Ende gehenden Wasservorrat wieder auffüllen.

Ausgeruht, satt und zufrieden brechen wir auf um zu unseren heutigen Tagesziel Inverlair zu gelangen. Es ist halb sechs und wir haben nur noch sechs Kilometer vor uns. Selbst mit den Rucksäcken sollten wir nicht länger als zwei Stunden für diese Strecke brauchen. Die Etappe beginnt auf einer riesigen Weide ohne richtigen Weg. Wir stapfen einfach quer drüber, vorbei an Schafen und Ziegen die sich nicht sonderlich für uns interessieren. Nach einem Kilometer gelangen wir zur Achnacochine Ruine. Die Schotten haben schon tolle Namen, könnte auch aus Südamerika stammen. Dann gehts einen Hang herunter und das erste mal ohne Brücke über einen Fluss. Der ist weder tief noch besonders schnell und es liegen auch genug große Steine im Flussbett so das die Überquerung nicht sonderlich schwierig verläuft. Durch ein Gatter gelangen wir wieder einmal auf eine Schotterpiste. Der Weg schlängelt sich am Hang entlang und führt stetig nach oben. Unser Anstieg für heute. Laut Reiseführer wandern wir jetzt auf einem „delightful forest trail“. In der Realität ist von diesem aber nicht mehr viel übrig. Ein paar einsame Kiefern stehen noch, der Rest wurde abgeholzt und befindet sich wahrscheinlich in Form von Ikea-Möbeln in deutschen Wohnzimmern. Auch gut, haben wir einen besseren Blick aufs Umland.

Eine Stunde später erreichen wir Inverlair, eine Ansammlung von drei vier Häusern und der Inverlair Lodge. Im zweiten Weltkrieg soll hier Rudolf Hess nach seiner Flucht aus Deutschland eingesperrt worden sein. Ob das stimmt ist ziemlich unklar. Wie auch immer, uns kümmert in diesem Moment nur der Fakt das wir hier unsere Zelte nicht aufschlagen können. Um uns herum ist entweder Moor oder Weide. Beides nicht sonderlich toll zum zelten. Außerdem erspähen wir die ersten Midges und davon nicht wenige. Wir beschließen noch ein Stück weiterzulaufen und uns nach einem geeigneten Schlafplatz umzuschauen.

Nun fangen die Schmerzen an. Konrad hat arge Probleme mit seinem Fuß und meine Nackenmuskeln sind komplett verkrampft. Wir jammern natürlich überhaupt nicht und laufen stramm weiter! Von der Umgebung bekommen wir immer weniger mit. Zum einem ist die Sonne untergegangen und es wird langsam dunkler, zum anderen halten wir nur noch nach potentiellen Zeltplätzen Ausschau. Leider laufen wir die ganze Zeit entlang von Weiden die immer sumpfiger werden. Nach einer halben Stunde passieren wir An Dubh Lochan, ein kleiner See der am Tag bestimmt toll aussieht. Inzwischen diskutieren wir ausschließlich darüber wo man überall zelten könnte. Da oben auf dem Hügel vielleicht? Der Wind verscheucht die Midges, aber wir müssen erst durchs Moor waten und dann da rauf… Ah nee gibt bestimmt was besseres. Vielleicht hinter dem See? Auch nicht… da grasen noch Schafe, überall liegt Kot und die Midges werden uns tot beißen. Also weiter.

Nach einer weiteren halben Stunde gelangen wir an einen kleinen Staudamm und Konrad hat keine Lust mehr. Wir finden eine trockene, halbwegs ebenerdige Stelle direkt am Damm. Ein perfekter Platz wenn die Midges nicht wären. Vermutlich haben die gleich nebenan ihr Hauptquartier. Kaum haben wir die Rucksäcke abgesetzt, hat jeder von uns schon einen Schwarm um sich kreisen. So schnell ging das noch nie… Unsere Taktik würde ich als build and run bezeichnen. Aufbauen, wegrennen, Aufbauen, wegrennen und so weiter. Damit kann man die Midges halbwegs zerstreuen und unter nicht ganz so vielen Stichen die Zelte hochziehen. Die Nacht zuvor dachte ich ja schon das wir von Midges belagert wurden, aber das war kein Vergleich zu dieser Nacht. Es müssen zehntausende gewesen sein (im nächsten Post gibts ein Video, da könnt ihr nachzählen). Belagerung hin oder her, am Ende hält das Innenzelt halbwegs dicht und nur ein paar Midges schlüpfen die Nacht über durch.

Kambodscha

Hi Leute,

ich schreibe gerade fleißig am Schottland Bericht. In der Zwischenzeit reiche ich noch die fehlenden Fotos aus Kambodscha nach. Wer Tempelanlagen mag sollte sich dieses Land nicht entgehen lassen!

Nächste Woche gehts mit Basti noch mal nach Gran Canaria. Danach muss ich wieder hart arbeiten :/ (Mitleid ist angebracht).

Thailand Bilder

Singapur

Hi Leute,

vor zwei Wochen (wie schnell die Zeit vergeht…) waren Melle, Silvio und ich in Singapur. Ohne ins Detail gehen zu wollen, wir hatten jede Menge Spaß :). Die Bilder sind diesmal fast alle von Silvio. In seiner Fotografierwut hat er einfach überall draufgehalten und abgedrückt. Deswegen, und weil ich zu faul bin einen längeren Text zu schreiben, gibts diesmal mehr Bilder.

Inzwischen bin ich in Siem Reap (Kambodscha) angekommen, dazwischen war ich noch in Phuket und Bangkok. Am 20. flieg ich zurück. Bis bald!

Malaysia

Kuala Lumpur

Der erste Eindruck hat sich leider bestätigt. Es gibt deutlich schönere Großstädte als Kuala Lumpur und ein Besuch lohnt sich Mangels Sehenswürdigkeiten nicht wirklich. Die Twin-Towers sind schon in Ordnung und auch das Islamische National Museum hatte seinen Reiz, aber das wars dann auch. Ansonsten kann man in dieser Stadt wunderbar shoppen, viel mehr bleibt einem auch kaum übrig. Bei der Hitze flüchtet man am liebsten gleich in die nächste Mall (davon gibts massig!) anstatt draußen herum zu spazieren. Da ich nicht so der Shopping-Typ bin, hab ich meinen letzten Tag in KL lieber im klimatisierten Hotelzimmer verbracht und Flüge, Hotels und andere Sachen geplant und gebucht.

Kuching

Kuching ist die größte Stadt auf der wunderschönen Insel Borneo. Am Südchinesischen Meer liegend, umringt von Urwald, vereinzelten Bergformationen und einer ausgedehnten Flusslandschaft gibt es hier viel zu entdecken und zu erleben. Die Landschaft ist einfach der Hammer, touristisch gut erschlossen aber längst nicht so überlaufen wie Bali oder Thailand. Gerade in der Trockenzeit (März – Oktober), wenn die Temperaturen zur Mittagszeit um die 33°C liegen und die Sonne erbarmungslos brennt, hat man seine Ruhe, fernab vom Massentourismus. Ausreichend Wasser und starke Sonnencreme vorausgesetzt, kann man trotz schweißtreibender Hitze wunderbar wandern.

Die Einheimischen sind super nett und die meisten sprechen ein sehr gutes Englisch. Das liegt vor allem daran, das Sarawak (der Distrikt von Kuching) fast ein Jahrhundert lang von der englischen Familie Brooke (weiße Rajas) beherrscht wurde. Die Sarawaker sind darauf immer noch mächtig stolz, da unter dieser Führung, ein rasanter wirtschaftlicher Aufschwung stattfand. Seit Sarawak 1963 dem neugegründeten Staat Malaysia beitrat stagniert die Wirtschaft. Trotz reicher Erdölvorkommen, Bodenschätzen und Kahlschlag des Urwalds fließt das meiste Geld in die Hände korrupter Politiker.

Die ersten zwei Tage in Kuching hab ich mich hauptsächlich in der Stadt aufgehalten und mir alles mögliche angesehen. Chinesische Tempel, die Uferpromenade (die mich ein wenig an Dresden erinnert hat), das chinesische Museum, das Civic Center mit Planetarium (50 Cent Eintritt für eine Privatshow, es war sonst keiner da. Leider ist der Sternenprojektor von Zeiss schon vor fünf Jahren kaputtgegangen und eine Reparatur ist zu teuer. Dafür war der Beamer und die Soundanlage ziemlich neu.) und das Sarawak-Museum. Bestimmt hab ich noch irgendwas vergessen. War alles nicht wahnsinnig aufregend aber ok :).

Am dritten und vierten Tag war ich im Bako Nationalpark (Bako heißt übersetzt Mangrove). Der Park liegt rund 40 Kilometer nordöstlich von Kuching und kann nur per Motorboot erreicht werden. Man startet bei einem kleinen Fischerdorf südlich des Parks und fährt die Küste entlang Richtung Norden zum Park-HQ. Vorbei an üppigen Mangrovenwäldern, den Urwald im Hintergrund, gibt das einen ziemlich schönen Einstieg. Was leider nicht so schön ist, sind die Baracken im HQ, die ihre beste Zeit wohl vor 30 Jahren hatten. Quietschende Schaumstoffmatratzen mit Plastiküberzug (wie im Krankenhaus), dazu ein hartes steifes Kopfkissen (will gar nicht wissen was da drinnen ist) und ein verwaschenes Baumwolldeckchen bilden das Bett. Der Ventilator ist durchgerostet und knarzt bei jeder Drehung. Ohne geht aber auch nicht, da man die Fenster geschlossen halten muss, ansonsten stürmen die Affen die Bude und wüten rum. Aber was soll’s, ist ja nur für eine Nacht…
Vor der Nachtwanderung, welche jeden Tag um 20 Uhr startet, hatte ich noch 3 Stunden Zeit mir einen ersten Eindruck vom Park zu verschaffen. Nach Analyse der Wanderkarte wollte ich zwei kleinere Spaziergänge zu den beiden nächstgelegenen Stränden machen. Also Wasser eingepackt und losgestiefelt. Der erste Track zum Teluk Pako (Teluk = Strand) ist rund ein Kilometer vom HQ entfernt und verläuft entlang der Küste. Es geht immer auf und ab über Wurzeln, Steine und eine Menge Treppen. Nach gut einer halben Stunde kam ich komplett durchgeschwitzt an. Ich bin langsam gelaufen und hab mir Zeit gelassen, trotzdem schwitzt man sofort. Der Strand könnte einem Werbefilm entsprungen sein. Wenn das Wasser noch etwas klarer wäre und nicht 30°C hätte, wär ich direkt reingesprungen.

Nach einer halben Stunde Pause hab ich kurz überlegt auch noch zum anderen Strand zu laufen, aber auf fünf Kilometer Dschungelwanderung hatte ich keine Lust mehr. Und so bin ich gemütlich wieder zurück gelaufen und hab zwischen durch Krebse und andere Weichtiere im Watt beobachtet. Die Gezeiten sind hier ziemlich stark, weswegen man vorher im Internet recherchieren sollte wann man zur Fährbootanlegestelle kommt. Bei Ebbe fahren die Boote nicht und man muss eventuell vier, fünf Stunden warten bis man in den Park kommt.

Die Nachtwanderung startete, wie gesagt, kurz nach 20 Uhr. Das Tempo war eher gemächlich. In Reih und Glied sind wir den Guides auf einem schmalen Holzsteg hinterher gewatschelt. Alle paar Minuten gabs eine neue „Attraktion“ zu bewundern. Will heißen Schlangen (die Kobra war leider nicht aufzutreiben), riesige Spinnen, Glühwürmchen, schlafende Vögel, Fledermäuse und eine Menge Insekten. Die anderen Touris waren natürlich perfekt mit Stirnlampe vorbereitet, ich hatte meine Taschenlampe in Kuching vergessen :). War aber kein Problem, die Guides haben alles ausgeleuchtet. Insgesamt ging die Tour bestimmt zwei Stunden.

Am nächsten Morgen bin ich relativ früh aufgestanden (für meine Verhältnisse), hab in der Kantine was gegessen und mich dann auf den Weg gemacht. Ursprünglich wollte ich eine achtzehn Kilometerwanderung zum anderen Ende der Halbinsel machen, einmal quer drüber und dann mit dem Boot zurückfahren. Leider ist der komplette hintere Abschnitt des Parks seit ein paar Jahren gesperrt. Viele hatten sich bei den längeren Trails überschätzt, erlitten einen Hitzschlag und mussten dann von den Parkrangern gerettet werden. Es gab sogar zwei Tote.

bako

Also hab ich mich für den Teluk Tajur und den Lintag Trail entschieden, insgesamt 14 km. Im Gegensatz zum vorherigen Tag ging es diesmal direkt ins Landesinnere und damit zum ersten Anstieg von gut 100 Metern. Eigentlich nicht weiter tragisch, aber hatte ich schon erwähnt das es verdammt heiß und schwül war??? Der Aufstieg endete auf einem Steinplateau. Vom Urwald war nicht mehr allzu viel zu sehen und die Sonne brannte nun gnadenlos ohne die schützenden Bäume. Kein Wunder das hier Leute umkippen. Weiter gings den Bergrücken entlang auf einem gut ausgeschildertem Sandweg (Kann man nix sagen, die Wege waren alle hervorragend ausgezeichnet, keine Chance sich zu verlaufen.). Nach zehn Minuten gelangte ich zu einem Pavillon der als Unterschlupf und Aussichtspunkt diente. Von dort aus ging es nun immer wieder die Hügel hoch und runter. Abwechselnd Urwald im Tal und die nackte Sonne auf der Höhe. Wobei Tal und Höhe etwas übertrieben klingt, es waren nie mehr als 100 Meter Höhenunterschied. Nach zwei Stunden und fünf Kilometern war ich schließlich am Strand (Telik Tajur). Oder besser gesagt, auf einem riesigen Watt mit lauter Krebsen und einer Horde von Kaulquappen. An Abkühlung war auch hier nicht zu denken. Warmes Wasser, ein endlos flacher Strand und bei jedem Schritt sinkt man fünf bis zehn Zentimeter in den Schlamm ein.

Also hab ich mich auf einen Stein gehauen, in Ruhe was gegessen und dabei die Viechter beobachtet. Gegen zwölf Uhr gings zurück Rückweg Richtung Pavillon. Dort angekommen war ich schon ziemlich erschöpft und die Sonne brannte gefühlt noch stärker. Ich hab ernsthaft mit mir gerungen den zweiten Trail, Trail sein zu lassen und zurück zum HQ zu laufen. Aber was solls, nun bin ich einmal da und da lauf ich auch den Rest. Landschaftlich hat sich nichts mehr geändert. Es ging immer höher den Berg hinauf und mein Wasservorrat neigte sich stetig dem Ende entgegen. Drei Kilometer vor dem HQ, auf dem höchsten Punkt meiner Wanderung, war es dann auch soweit, das Wasser war alle. Und so bin ich schwitzend und durstig, Landschaft und Tiere ignorierend, so schnell wie möglich (was nicht allzu schnell war) weitergelaufen. Kurz nach drei Uhr hatte ich es dann geschafft. Nach einem kurzen Zwischenstopp in der Kantine, ging es aufs Motorboot und zurück nach Kuching.

Schon wieder soviel geschrieben… deswegen nur eine kurze Auflistung was ich sonst noch gemacht hab:
5. Tag: nix! Durch die Stadt geeiert, Kaffee’s getrunken, an der Promenade gebummelt etc.
6. Tag: Im Semenggoh Nature Reserve Orang-Utans beobachtet.
7. Tag: Wanderung auf den Mount Santubong. Wasserfall mit super geilem erfrischendem Pool auf mittlerer Höhe!
8. Kajak-Tour und 4WD Rennen

Inzwischen war ich auch noch in Singapur mit Melle und Silvio, dazu später mehr. Und gerade bin ich in Phuket.

Ubud

Hi Leute, mir ist gerade nicht danach lange Texte zu schreiben, deswegen gibts heute nur Bilder und ein kurzes Reiseupdate! Vor fünf Stunden bin ich in Kuala Lumpur (4 Nächte) gelandet. Die Stadt sieht nach dem ersten Eindruck nicht sehr hübsch aus, dafür wurde ich von meinem Hostel positiv überrascht. Die nächsten Ziele sind Kuching (8 Nächte), Singapur (5 Nächte) und danach Phuket (6 Nächte). Weiter ist die Planung noch nicht vorangeschritten. We’ll see…

Poker & Ubud

Hi Leute, da mein letzter Pokereintrag ja unerwarteterweise recht gut ankam (und ich jetzt einige Eis auszugeben habe), versuche ich mal an einem neuem. Den Text habe ich zum größten Teil bereits im Flugzeug von Adelaide nach Denpasar geschrieben. Eigentlich wollte ich ihn schon längst posten, war aber bisher zu faul die Hand bei pokerhandreplays einzutragen.

Fangen wir mit der Ausgangslage an (wo auch sonst…). Ich war mal wieder im Casino, diesmal in Adelaide und hatte in der letzten Stunde einen echten Run hingelegt, heißt, ich war gut 250$ im plus. Die Stimmung am Tisch war super, alle hatten Spaß und die Action und die Pötte waren dementsprechend hoch. Es waren zwei totale Anfänger dabei (sie spielten zum ersten mal Poker überhaupt [was ich so vorher auch noch nie hatte] und der Dealer musste sie ständig korrigieren) und der Rest war auch nicht sonderlich gut, ideale Bedingungen also :).

Kleine Randgeschichte: einer der Anfänger saß erst seit 15 Minuten am Tisch, hatte fast jede Hand gespielt und JEDE Hand gewonnen. Er wusste zwar nicht was er tut hat aber alles getroffen was es zu treffen gibt. 3x Full House, 1x Straight, 1x Flush, 1x Preflop All In gegen zwei andere Spieler, alles gewonnen. Zum Glück war ich in keiner dieser Hände involviert, es war unnormal. Leider ist er schon nach 20 Minuten mit einem Batzen Geld wieder gegangen.

Aber zur Hand, ich war im Small Blind und ein Spieler in früher Position und der Cut Off (Spieler vor dem Button) hatten bereits gelimpt, summa summarum waren 8$ im Pot (es wurde 2/2 gespielt). Ich finde zwei Zehner und entscheide mich auf 15$ zu erhöhen. Das klingt erst mal viel, im Casino sind das aber keine ungewöhnlichen Preflop Erhöhungen und ich wollte aufgrund meiner sehr schlechten Position (eigentlich die schlechteste :)) gegen so wenig Spieler wie möglich spielen. Der Spieler in früher Position bezahlt, der Rest wirft weg, und auf dem Flop zeigt sich Td9d3d. Ein sehr interessanter Flop, ich hätte die Nuts (die bestmögliche Hand) wenn da nicht die drei Karo liegen würden. Kleine Randnotiz: die Chance mit zwei Karo-Karten auf der Hand einen Flush auf dem Flop zu erwischen liegt bei rund 1:120.

Mein Gegner trug übrigens Militäruniform (es war 100. ANZAC Day und die Aussies feierten die Entdeckung ihres Nationalstolzes, anscheinend muss dazu erst richtig viel Blut fließen) und spielte bisher recht wenig Hände. Ich hatte ihn als tight and passiv mit recht wenig Erfahrung eingeschätzt. Dennoch hatte er schon einen großen Pot gewonnen und spielte mit 350$, ziemlich viel. Wie auch immer, auf diesem Flop muss ich anspielen. Hält mein Gegenspieler eine Karo-Karte sind die Chancen mir den Pot bis zum River zu entreißen grob 33%, außerdem liegt noch ein Straight-Draw auf dem Board (auch grob 33%). Ich spiele 25$ Dollar an was bei einem 34$ Pot angemessen erscheint. Mein Gegner zögert nicht lange und bezahlt. Nun gibt mir das leider relativ wenig Informationen über seine Hand, er könnte alles haben. Von einem Flush-Draw, über einen Straight-Draw, Top-Pair, Trips, Two-Pair bis zu dem fertigen Flush. Auf dem Turn kommt eine Fünf in Kreuz. Eine sehr schöne Karte, kein Karo und der Straight-Draw kommt auch nicht an. Ich sehe mich hier eigentlich immer vorne (ich würde sagen zu 95%) und möchte jetzt soviel Geld aus dem Gegenspieler herausholen wie möglich. Ich setzte 60$ und er bezahlt wieder relativ schnell. Ok, hoffentlich kommt kein Karo auf dem River… die Vier in Herz, sehr gut! Nun gibt es zwei Möglichkeiten hier weiterzuspielen, entweder direkt Geld setzten und hoffen das der Gegner bezahlt (die beste Taktik wenn man denkt das er etwas getroffen hat und nicht folden will) oder ein Check-Raise (am besten wenn der Gegner entweder eine sehr starke Hand hat, z.B. Trips oder Two Pair, die aber schlechter als die eigene ist, oder wenn er versucht hat den Flush oder die Straight zu bekommen und nun blufft). Ich entscheide mich für eine 70$ Bet. Zum einen, weil ich eine gute Value-Bet nicht wegen einem theoretischem Check-Raise aufgeben möchte und zum anderen, weil er ein passiver Spieler ist der eher bezahlt als zu setzten.

Nun, anders als gedacht schmeißt er nicht weg oder bezahlt einfach… nein er geht All-In… damn… Ok, erstmal die Mathematik. Es sind 274$ im Pot, er pusht mit 250$ drüber, das sind 524$. Da ich schon 70$ gesetzt habe müsste ich 180$ bezahlen um seine Karten zu sehen. Insgesamt macht das 704$. Um das zu bezahlen benötige ich also eine Siegchance von mindestens 25% (180$/704$). Schauen wir uns nun seine möglichen Hände an. Durch das All-In würde ich alle Top-Pair und alle Two-Pair Hände ausschließen, mit diesen würde er nur bezahlen. Bleiben die Trips, der Flush und mögliche Bluffs übrig. Positiv ist, das ich alle Trips und jeden Bluff schlage, leider ist er nicht der Typ für den riesen Monster-Bluff. Nagut ich hab mal meinen Equi-Rechner angeschmissen und das ausgewertet. Das folgende muss keiner verstehen :D.

ich verliere gegen diese Range: AdKd, AdQd, KdQd, AdJd, KdJd, QdJd, Ad8d, Ad7d, 8d7d, Ad6d, 8d6d, 7d6d, Ad3d, Ad2d -> das entspricht etwa 1,6% aller Hände
ich gewinne gegen diese Range: 99, 55, KQ, KJ, QJ, 87 -> das entspricht etwa 4,5% aller Hände

Das sieht recht eindeutig aus, im Schnitt hat er zu 25% einen Flush und zu 75% eine Hand die ich schlage. Man muss natürlich dazu sagen, das ich hier annehme, das er mit KQ, QJ, KJ und 87 immer blufft. Doch selbst wenn er nie bluffen würde und ich nur die 99 und 55 zähle, komme ich auf rund 17%, würden noch 8% fehlen für einen korrekten Call.
Ich hab das während des Spiels natürlich nicht alles ausgerechnet, sondern meinem Gefühl vertraut. Ehrlich gesagt habe ich in so einer Situation in meiner Pokerkarriere (meines Wissen) niemals weggeworfen. Ein Bluff sieht hier für einen nicht so erfahrenen Spieler einfach zu gut aus und wird dementsprechend sehr oft versucht. Schlussendlich hab ich recht schnell gecallt und er dreht Ad2d um *gruml*. Hat er also doch den Flush gefloppt… Die Hand kommt von der Potsize wohl unter die Top 5 meiner Hände im Casino.

Link zur Hand


Themenwechsel, vorgestern Abend bin ich in Ubud angekommen, was einen Unterschied wie Tag und Nacht zu Denpasar bedeutet. Denpasar war laut und überlaufen. Alle zwei Meter wurde man entweder in ein Spa reingezogen oder gefragt ob man ein Taxi möchte. In der Nacht wurden noch ein paar andere Dinge angeboten :). Ubud ist dagegen eine Oase der Ruhe. Auf der Hauptstraße wimmelts zwar auch von Touris, aber längst nicht so viele wie in Denpasar. Ich wohne in einem typisch balinesischen Haus im zweiten Stock, ohne Klimaanlage, dafür mit Balkon und Blick über die Stadt. Unter mir plätschert ein Brunnen in dem fünf dicke Koi’s ihre Kreise ziehen und am Morgen kräht der Hahn (manchmal kräht er auch schon nachts um 3 Uhr und battlet sich mit dem Nachbarshahn, Mistvieh). Außerdem hab ich zwei Geckos als Mitbewohner, der eine lebt hinter dem Wandgemälde über meinem Bett, der andere versteckt sich hinter den Gardinen am gegenüberliegenden Fenster. Da ich bisher keine Mosquitos gesichtet habe, scheinen sie ihre Aufgabe gut zu erfüllen.


Surfen in Bali

Hi Leute, ich bin gut in Bali angekommen, wenn auch mit einem Tag Verspätung. Virgin Australia hatte Probleme mit einem Flugzeug so das die Chose um einen Tag verschoben wurde. Für mich wars ok, ist ja nicht so das ich Termine hätte :), und außerdem hab ich alles bezahlt bekommen (Hotel, Taxi und Essensgutscheine). Im Flugzeug hatte ich dann eine ganze Dreier-Reihe für mich allein, sehr angenehm.

Am ersten Tag hab ich nicht mehr viel gemacht. Ich bin gegen 10 Uhr Abends am Hotel angekommen, hab eingecheckt und bin dann noch was Essen gegangen. Mein Hotel liegt rund 10 Minuten vom Strand entfernt an der Hauptstraße (in Bali heißt das eine Spur, aber auf der passen auch drei Roller nebeneinander) von Legian. Die gesamte Straße besteht eigentlich nur aus Restaurants, Massage-Salons, Nachtclubs und Mini-Marts. Ich wohne zum Glück hinten raus, sonst wär es ziemlich laut.

Am nächsten Tag ging es nach dem Frühstück direkt zu meinem ersten Surfkurs. Paul, der Chef persönlich, hat uns erst ein wenig in die Theorie eingewiesen (Wellengang, Windrichtung, Handzeichen, Paddeln, Aufstehen, Fußhaltung etc.) und dann sind wir relativ zügig mit den riesigen Anfängerboards raus aufs Meer. Der Wellengang war an diesem Tag sehr gut, so das ich es ein paar mal bis zum Strand geschafft hab. Das ganze natürlich mit anschieben und den Schreien von Paul *paddle*, *paddle*, *FASTER*, *FASTER*!!! STAND UP!!!. Nach zweieinhalb Stunden waren wir alle ziemlich fertig und froh aus dem Wasser rauszukommen.

Beim Surfen hab ich Hugo kennengelernt. Ein netter Kerl aus Hong-Kong der inzwischen in Seattle wohnt und seine Eltern besuchen möchte. Mit ihm bin ich im Anschluß an den Kurs Mittagessen gegangen. Paul hatte die Skygarden Rooftop Lounge in der Nähe empfohlen und da wir beide Hunger hatten sind wir da direkt hingestiefelt. Für umgerechnet 4€ gabs all you can eat Buffet und Freibier, was will man mehr :). Der Laden war gerammelt voll, so das wir uns zu einer Gruppe anderer Urlauber gesellten. Mit von der Partie war ein Franzose, eine Französin, ein Inder, ein Deutscher, eine Italienerin und bei dem anderen hab ichs vergessen. Und dann saßen wir da bis 20 Uhr und haben uns die Bäuche vollgehauen und uns gepflegt unterhalten (soweit das mit Freibier möglich ist).

Der Kater am nächsten Tag war vorherzusehen… zum Glück ging der Surfkurs diesmal erst 14 Uhr los, angeblich weil’s dann die besten Wellen geben sollte. Pustekuchen, nix wars mit Wellen. Es war so wenig los das Paul uns die ganze Zeit mit paddeln triezte. „Ok Matthias, just paddle hundred meter out and watch the scenery from there. Tell me when you see some waves. Ahh there’s the jumping fish again. Look! Look! Did you saw it??“. Am Ende gabs dann doch ein paar Wellen und einmal hab ichs sogar ohne anschieben bis zu Strand geschafft (inzwischen war ich auch auf einem 9 Fuß Surfboard unterwegs, die Anfängerboards sind noch größer und breiter). Durch das ganze gepaddele war der Tag deutlich anstrengender als der vorherige (könnte auch am Restalkohol gelegen haben). Aber weils so schön war, sind Hugo und ich wieder in die Skybar gegangen. Kann man nix falsch machen für den Preis. Diesmal hatte er noch einen Kumpel mitgebracht, Gustu (eigentlich hat er vier Namen aber die kann sich keiner merken). Er kommt aus Bali und studiert Management, was in Bali im wesentlichen Tourismus ist. Und so konnte er uns alles über die hiesigen Gepflogenheiten, Sehenswürdigkeiten, Hotels und alles andere erzählen. Nun weiß ich Bescheid! Wir sind dann noch ein wenig durch die Stadt flaniert und haben den Abend an einer Strandbar ausklingen lassen.

Heute ging der Kurs schon 9:30 Uhr los… Das Frühstück hab ich runtergeschlungen und dann bin ich mehr oder weniger zum Strand gerannt. Paul war diesmal nicht da (was mir ganz recht war) aber die Wellen leider auch nicht. Ich hab ein 8 Fuß Board bekommen und an diesem Tag sollten wir versuchen alle Wellen selbst zu erwischen. Gar nicht so leicht. In den zwei Stunden hab ich es vier mal ohne Hilfe bis zum Strand geschafft und noch zwei bis drei mal mit anschieben. Leider bestand die meiste Zeit aus warten. Ich hoffe das wird morgen besser.

So richtig zum Fotos knipsen bin ich noch gar nicht gekommen.

Adelaide

Hi Leute, da bin ich schon wieder! Die letzten Tage in Adelaide waren schön und anstrengend gleichermaßen. Am Samstag hab ich nicht mehr viel gemacht, wollte noch einkaufen gehen und musste feststellen das nach 17 Uhr gar nix mehr aufhat. So ist das wenn man nicht mehr weiß welcher Wochentag gerade ist. In der Hungersnot habe ich dann für 22$ einen Burrito beim Mexikaner gegessen. Hat leider nur durchschnittlich geschmeckt.

Am Sonntag bin ich durch die Innenstadt getingelt und hab mir alles angeschaut. Museum, Parks, Cafe’s und zufälligerweise bin ich 19 Uhr an einer Kathedrale vorbeigekommen, in der gerade ein Gottesdienst abgehalten wurde. Da hab ich mich einfach mal ne Stunde mit reingesetzt und mir das auf Englisch angehört :). Danach war ich noch im Kino (Kingsman – the secret service).

Ich überleg grad was ich am Montag gemacht hab. Hm, ich war mindestens drei Stunden im Park und hab gechillt. Ahja und dann war ich wieder mal in der State Library (diesmal von South Australia) Kaffeetrinken und im Internet surfen. Mehr fällt mir grad nicht ein… verdammt das ist erst drei Tage her…

Egal, am Dienstag bin ich den ersten Part vom yurrebilla trail gelaufen. Dazu muss man sagen das die Hotel Preise in Adelaide einfach unverschämt sind. Ich hab für das Motel (an einer Hauptstraße) pro Tag 82$ bezahlt und das war mit Abstand das günstigste. Die Alternative hätte in einem Schlafsaal bestanden (kostet auch 20$+). Also war der Plan nen drei Tages-Trail zu laufen um Hotelkosten zu sparen, gedacht, getan :). Nach anderthalb stündiger Bahnfahrt war ich dann gegen halb zwölf beim Startpunkt und konnte mit ca. 11 kg Gepäck (inklusive Essen für drei Tage und Wasser) loslaufen. Der yurrebilla ist ein hill and bushwalking trail (Hügel und Büsche!) und verläuft am östenlichen Rand von Adelaide. Die Gesamtstrecke beträgt 54 km, welche in eine Tages- und vier Halbtagestouren aufgeteilt ist. Eigentlich besteht der trail aus einer Kombination von verschiedenen Conservation Area’s, welche durch Zubringer-Straßen miteinander verbunden sind. Das ist auch das Problem an dem Ding, man läuft bestimmt ein Fünftel der Zeit entlang von Straßen und nicht im Busch.
Am Dienstag wollte ich also die ersten 17,5 km laufen, dafür hatte ich rund 5 Stunden Zeit bis zur Dämmerung. Gegen 18:30 Uhr war ich dann am Ziel (Eagle-on-the-hill), nur leider war weit und breit keine Wildcamp-Möglichkeit (ist erlaubt in Australien) in Sicht. Also bin ich einfach weitergelaufen. Nach drei weiteren Stunden Nachtwanderung mit flackernder Taschenlampe (dachte Mag-Lite’s sind besser), hatte ich schließlich nen guten Platz gefunden, oben auf einem Berg im Wald unweit einer kleinen Siedlung. Inzwischen war es auch schon recht kalt und zugig. Ich hab fix das Zelt aufgebaut und mich hingehauen. Die nächsten sieben Stunden waren irgendwie surreal. Ich weiß nicht mehr wie ich eingeschlafen oder aufgewacht bin, ich weiß nur noch das ich frierend im Zelt lag und das plötzlich ein Hahn krähte obwohl ich dachte es ist frühestens nachts um 12. Keine Ahnung, ich hab auf die Uhr geschaut und es war um 5 Uhr morgens. Da mir kalt war und ich eh nicht mehr schlafen konnte bin ich aufgestanden (sagt das bloß keinem auf Arbeit!), hab alles wieder zusammengepackt und bin weitergestiefelt. Für diesen Tag hatte ich eigentlich 23,5 km Wegstrecke eingeplannt. Durch meine Nachtwanderung hatte ich davon aber schon 7 km zurückgelegt. Da ich keine Lust auf noch eine Nacht im Zelt hatte hab ich mir die restlichen rund 30 km für diesen Tag vorgenommen, genug Zeit hatte ich ja :). Ok, ich hab schon soviel geschrieben, es war anstrengend und der mittlere Teil der Strecke war auch echt schön. Die letzten 13 km hätte man auch weglassen können, sehr unspektakulär. Nach 10 Stunden, gegen 16 Uhr bin ich schließlich müde und kaputt, aber glücklich, angekommen.

Am Sonntag flieg ich übrigens nach Bali, da gehts dann erstmal an den Strand!

winter is coming

Hi Leute, hier noch die letzten Bilder und Videos von Christian, Markus und mir.

Ganz viele Tiere!!!

Inzwischen geht die Reise alleine weiter. Die vorletzte Woche war ich noch mit Christian in Sydney und jetzt, zwei Tigerair Flüge später, bin ich in Adelaide gelandet. Dazwischen lag noch knapp eine Woche Melbourne. Man merkt das hier langsam der Winter einkehrt, die Temperaturen schwanken zwischen 15-22°C und der Himmel ist meist bedeckt. Kein schönes Wetter um am Strand herumzulungern, schade. In Melbourne war das nicht weiter schlimm (der beste Strand (ich war nicht da) soll so gut sein wie der schlechteste von Sydney), da gabs genug anderes zu sehen. Ich war z.B. in der hiesigen Staatsbibo :), tolles Gebäude, kostenloses Wifi für alle! und @tammi ein extra Saal zum Schach spielen für jedermann (und der war gut gefüllt!). Der obligatorische Besuch des Crown Casinos (Aussie-Millions!) durfte natürlich auch nicht fehlen. Der Pokerraum war in etwa so groß wie der von Sydney, also rund 20-30 Tische. Gab aber keine kranke 20k (ja Sydney hat 20k Tische, die auch gespielt werden) PLO Highstakes-Action.

Hrm, jetzt fängts hier an zu regnen, so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Cappuccino ist alle, da mach ich mich mal auf ins Hotel.

So inzwischen bin ich im Hotel angekommen und es ist arschkalt draußen… google sagt 14°C, für mich fühlts sich wie 5°C an… Dafür ist das Hotelzimmer ziemlich gut. Klimaanlage heizt schonmal ordentlich :). Dann werd ich mal für die nächsten 3 Tage einkaufen gehen.