Kreta – 1. Wandertag

Hi Leute,

ich bin liege grad rund 8 Kilometer vor Spili im Zelt und friere ein wenig. Es wird langsam kalt in der Nacht :/. Sonst ist aber alles gut.
Heute gibt es den ersten Tag meiner Kreta Wanderung. Und es ist viel zu viel Text geworden! Ich werde mich für die anderen Tage deutlich kürzer fassen.

Los ging es so gegen 11 Uhr vom Hotel in Chania. Auf dem Weg zur Busstation wollte ich noch fix in den Supermarkt um ein bisschen Reiseproviant aufzuladen, nur um festzustellen, dass Sonntag ist. Nix wars, alle Läden waren dicht. Und so bin ich unverrichteter Dinge abgezogen und zum Busbahnhof gelaufen in der Hoffnung, dort etwas essbares aufzutreiben. Glücklicherweise gab es einen Bäcker und einen Minimarkt. Dann noch kurz das Ticket geholt und ab ging es nach Kissamos. Die Busse fahren pünktlich und sind gut ausgestattet, kann man nix sagen.

Nach einer Stunde ruhiger Fahrt kam ich so gegen 13 Uhr in Kissamos an. Dort gabs dann Mittagessen und zwar einen horizontal aufgeschnittenen runden Brotlaib mit gehackter Tomatenfüllung und Ziegenkäse oben drauf. Und dazu noch ein frisch gepresster Orangensaft. Sehr lecker! Mit vollem Magen konnte es losgehen.

Die heutige Tour ging nach Sfinari, welches an der westlichen Küste Kretas liegt. Die Strecke führt nach Süden, direkt ins Landesinnere um dann nach rund 8 Kilometer Richtung Westküste abzubiegen.
Nach dem ersten Kilometer kamen mir schon die ersten Zweifel. Warum zum Teufel quäl ich mich in der prallen Sonne nen Berg mit acht Kilo Gepäck hoch? Ich könnte doch auch einfach am Strand liegen und Cocktails schlürfen… Naja ich bin trotzdem weitergelaufen. Insgesamt war die Strecke eher langweilig und verlief zu oft an Straßen. Richtige Wanderwege gab es kaum. Außerdem machten mir die Hunde ein wenig Angst. Wirklich jedes Gehöft hatte einen und die knurrten und bellten selbst wenn ich schon 500m weiter war. Teilweise sprangen sie so stark gegen Ihre Leinen das ich dachte sie erwürgen sich selbst oder brechen sich das Genick dabei. Zum Glück waren bis auf zwei alle eingesperrt. Ich mag ja Hunde eigentlich, aber die waren alle super aggro.

Als ich in Sfirna ankam, so gegen 20 Uhr, war die Sonne schon untergegangen. In einem Gasthof aß ich einen griechischen Salat, lud mein Akkupack auf und füllte meinen Wasservorrat. Dann überlegte ich fieberhaft wo ich mein Zelt aufschlagen sollte. Am Strand, ca. 500m entfernt sollte es einen Wildcampingplatz geben. Aus welchen idiotischen Gründen auch immer hab ich das natürlich nicht gemacht, wär ja zu einfach. Stattdessen beschloss ich noch ein bisschen vom nächsten Track zu laufen um mir dann am Wegesrand was zu suchen.

Naja, ich hatte nicht bedacht dass der Weg sich serpentinenartig entlang der Hauptstraße den Berg hinauf schlängelte. Und so lief ich in die Nacht hinein ohne eine Möglichkeit mein Zelt aufzuschlagen. Am Wegesrand lagen schwarze undichte Wasserschläuche die ab und an wie Schlangen zischten. Einmal läutete es einen halben Meter neben mir so stark, das ich fast nen Herzinfarkt bekommen hätte… war zum Glück nur ne Ziege. Ich lief meist ohne Taschenlampe weil der Nachthimmel die Straße ausreichend beleuchtete.

Nach über fünf Kilometer war ich erschöpft und die linke Wade zwickte. Leider war kein Platz zum zelten weit und breit in Sicht. Und so beschloß ich mich am Wegesrand etwas auszuruhen. In einer Kurve fand sich eine schmale, steinige Einbuchtung die genug Platz für mich und meinen Rucksack bot. Und so lag ich, mit meiner Jacke über dem Kopf,auf meinem Rucksack und versuchte etwas zu schlafen. Links im Gebüsch raschelte es ab und zu und auch die sporadisch vorbeifahrenden Autos weckten mich immer wieder. Nach rund zwei Stunden, ich glaub es war so gegen 24 Uhr, war ich wieder halbwegs ausgeruht und beschloss was richtiges zu finden.

Ich ging also weiter den Berg hinauf. Es folgten noch zwei Abzweigungen die ich nahm um von der Hauptstraße wegzukommen. Einmal hielt mich ein Wachhund auf, den ich im dunkeln nicht sah, den ich aber deutlich knurren und dann laut bellen hörte. Die andere Abzweigung führte mich auf einer Schotterpiste auf einen Berggrat, dort blies der Wind so heftig, das ich keine Chance sah mein Zelt irgendwo hinzusetzen.

Kurz vor Mperpathiana (die haben echt strange Namen in Griechenland…) hatte ich dann ENDLICH Glück. Ich fand einen Olivenhain mit halbwegs (naja nicht wirklich aber es war mir egal) gerader Lage. Im dunkeln pflanzte ich mein Zelt hin und konnte endlich schlafen.

So und hier noch ein paar Fotos. Ich werd Google benutzen weil das grad einfacher und schneller geht: Bilder

12 Gedanken zu „Kreta – 1. Wandertag

  1. Hallo mein Großer,

    zum Glück ist das alles immer schon vorbei wenn ich das lese, sonst würde ich in Panik ausbrechen 😉

    Ich wünsche dir einen schönen Abend und einen hoffentlich geraden und bequemen (und sicheren) Platz zum Schlafen.

    Lass es dir gut gehen!

  2. Das liest sich spannend. Vor allem nachts einfach umherzuirren auf der Suche nach einem Schlafplatz und dann fahren Autos direkt neben dir vorbei. Hunde wollen dein Fleisch. OMG. Das klingt nach Urlaub!

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